Pädagogik

Grundzüge unserer Arbeit

Bildungsinhalte

Der Schlüssel zur Bildung der Kinder ist das Spiel. Mit dieser elementaren Ausdrucksform erschließt sich das Kind die Welt, sammelt Erfahrungen und verarbeitet Eindrücke und Erlebnisse. So erwirbt es  ganz natürlich eine Vielfalt an Wissen und sozialen Fähigkeiten.

Um die Kinder in ihrem Spiel zu unterstützen, geben wir Impulse zur Weiterentwicklung. Unsere Impulse entstehen sehr häufig situationsorientiert und in Form von Projekten, die sich auf die Erlebnisse der Kinder beziehen. Beispiele finden Sie unter dem Punkt Projekte.


Sprache und Sprechen

Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel für uns. Alle Kinder brauchen im Spracherwerb gute Sprachvorbilder und Kommunikations­partner, die ihnen zuhören und sie ernst nehmen. Gerade im Waldkindergarten mit seinem ruhigen, reizarmen Umfeld, werden die Kinder angeregt, Sprache als Kommunikationsmittel zu nutzen, z. B. muss beim Austausch im Spiel erst einmal geklärt werden, ob der Stock in der Hand gerade eine Angel oder vielleicht eine Handy darstellt...

Durch Lieder, Reime, Singspiele, Vorlesen und gemeinsames Betrachten von Büchern lernen die Kinder ganz beiläufig wichtige Bestandteile unserer Sprache, wie den Sprachrhythmus, den Satzbau und erweitern aktiv ihren Wortschatz.


Bewegung, Körper, Gesundheit

Bewegung ist das Tor zum Lernen und hat im Zusammenspiel mit der Wahrnehmung eine Schlüsselfunktion für die Entwicklung. Wir erleben den Wald als einen Unterstützer des natürlichen Bewegungs­drangs der Kinder.

Unsere Aufgabe ist es, ergänzende Angebote zu machen. Wir achten gemeinsam mit den Eltern auf eine ausgewogene Ernährung und sensibilisieren die Kinder durch regelmäßige Zubereitung von Gerichten für diese Thematik.


 

"Stellen wir uns vor, wir müssten einige Kilometer über eine schnurgerade, ebene, hindernisfreie Betonbahn gehen. Am Ende der Strecke werden wir ermattet sein.

 

Wie anders wird es uns bei einer Wanderung durch einen Wald ergehen! Da sind verschlungene Pfade. Es geht über Stock und Stein. Wurzeln, Moos, dichtes Gebüsch, Rinnsale. Das Licht ist dämmerig. Du  musst ganz Auge, ganz Ohr sein. Ganz Nase.


     Es duftet nach Waldkräutern und Waldboden. Seltsame Geräusche von überall her. Vogelstimmen. Am Ende des Weges sind wir erfrischt, fast wie neugeboren...

 

Im Walde war ich mit Körper, Seele und allen Sinnen voll beansprucht, überall kleine, mit Hindernissen verbundene Wagnisse. Auf der risikolosen Betonbahn forderte mich nichts heraus. Ich hatte nichts zu bestehen. Ich war sozusagen überflüssig."

Hugo Kükelhaus


Lebenspraktische Kompetenz

Der Erwerb von lebenspraktischen Kompetenzen beginnt schon sehr früh bei Kindern. Besonders bei kleinen Kindern besteht ein starker Wille, Dinge selbst tun zu können, wie z.B. sich selbst ankleiden, selbst essen, sich waschen usw. Oft verhindert mangelnde Zeit, gelehentlich auch Überfürsorglichkeit oder die Ungeduld der Erwachsenen, Kinder selbst tun zu lassen. Diese sebst initiierten Tätigkeiten werden oft als besonders befriedigend empfundenen und sind wichtige Kompetenzerfahrungen.

Wir bieten ihnen Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten z.B. durch

  • Vorbereitung des Morgenkreises
  • Helfen bei der Zubereitung des Essens
  • Aufräumen der Spielsachen
  • Umgang mit Werkzeug
  • Gegenseitige Hilfestellung der Kinder

Natur, Lebenswelt und Neugier

Durch den Umgang mit vielfältigen, natürlichen Materialien, die sie zum Bauen, Gestalten und Konstruieren nutzen, erwerben die Kinder Wissen über die Beschaffenheit des Materials. Die Kinder benötigen keine fertigen  Erklärungen, sondern sollen ermutigt werden zu beobachten, zu untersuchen und zu fragen.

 

Dies gilt auch in Bezug auf die Wahrnehmung ihrer Lebenswelt und andere Kinder. Wenn z.B. ein Kind fehlt, sprechen wir darüber, weshalb es nicht da ist. Gerade bei diesen alltäglichen Gesprächen können die Kinder ihre eigenen Erfahrungen einfliessen lassen, z.B.:

"Ich war auch schon mal krank und musste zum Arzt.“

 

Diese Gespräche machen Abläufe transparent und geben den Kindern damit viel Sicherheit.

 

Neugier steht in einem engen Zusammenhang mit dem Bindungsverhalten von Kindern: Neugier braucht Freiheit, Zeit und Raum. Das Kind muss Risiken eingehen können, z.B. sich auch mal über einen wackeligen Steg bewegen dürfen. Neugier erfordert Beweglichkeit. Man muss sich an den Ort des Interesses bewegen, dort vielleicht verharren, still sein oder Dinge mit Kraftaufwand bewegen, etwas ausgraben, zerkleinern oder auseinandernehmen.


Mathematik geht auch mit Schaufeln
Mathematik geht auch mit Schaufeln

Mathematik im Kindergarten

Kinder bringen bereits im Kindergartenalter mathematische Vorläuferkenntnisse mit. Viele Kinder können bereits zählen, Mengen unterscheiden und verfügen über ein gewisses Zeitverständnis. An diese Fähigkeiten knüpfen wir an, um das mathematische Grundverständnis zu vertiefen. Wir geben den Kindern die Gelegenheit durch regelmäßige Wiederholung während des Morgenkreises zu zählen und zu vergleichen,

So können sie erleben, dass Mengen durch Zahlen und Symbole repärsentiert werden können. Zahlen werden auch mit Zeit in Verbindung gebracht, z.B. beim Kalender. Im Freispiel haben sie Gelegenheit Formen zu erkennen und zu  vergleichen, wie zum Beispiel beim Puzzeln. Unsere Dachse werden ermutigt, in praktischen Zusammenhängen die Eigenschaften von Raum und Form erforschen, z.B. beim Beschreiben von Positionen und Richtungen im Spiel.


... fürs leben

Der Gruppenzusammenhalt unter uns Dachsen ist und bleibt eng. Einige Schulkinder kommen an einzelnen schulfreien Tagen gerne einmal wieder in den Kindergarten. Zwei ehemalige Dachse sind inzwischen auf dem Weg, selber Erzieher*in zu werden. Beide haben bei uns bereits ein Praktikum absolviert. Wir freuen uns, diese großen Dachse bei uns zu haben und sie auf dem Weg in ihre Laufbahn begleiten zu können.